Governance

Zum Verständnis von Prozessen der Stadtentwicklung ist seit einigen Jahren das Konzept "Governance" ein weit verbreiteter Ansatz. Dies liegt u.a. daran, dass sowohl Fragen nach konkreten Akteuren und Institutionen als auch nach abstrakteren Strukturen, Prozessen oder Systemen in diesem Konzept Platz haben.

 

Wer nimmt wie Einfluss auf die Entwicklung von Stadt und Gesellschaft? Wer wird von Partizipation ausgeschlossen? Welche Akteure, Institutionen, Strukturen und Prozesse tragen dazu bei, dass Stadt aussieht, wie sie aussieht? Dies sind beispielhaft Fragen, mit denen wir uns beschäftigen, um zu verstehen, wer wie ‚Stadt macht‘. Unzweifelhaft sind es vielfältige Akteure in unterschiedlichen Kontexten, die ‚Stadt machen‘, die jeweils in vorgefundenen Strukturen agieren, auf historischen Entscheidungen aufsetzen (müssen), manchmal individuelle Vorlieben und Abneigungen haben und von Zeit zu Zeit Kompromisse eingehen. Kommunale Politik, (Planungs-)Verwaltung, private und institutionelle Investoren spielen ebenso eine Rolle wie z.B. Mieter, Passanten, Künstler oder Obdachlose.

Die "Governance"-Perspektive stellt für uns eine Querschnittsperspektive dar, die wir auf alle unsere Schwerpunktthemen anwenden. Wir fragen bei Baukultur ebenso wie bei Migration oder IKT und Stadtentwicklung danach, welche Strukturen, Prozesse, Institutionen und Akteure prägend für die zu beobachtenden Ergebnisse sind.